Der Rat für deutsche Rechtschreibung trauert um sein langjähriges und verdientes Mitglied:
Herrn Professor Dr. Richard Schrodt.
Er ist am 22.11.2021 nach kurzer Krankheit plötzlich und frühzeitig verstorben.
Richard Schrodt war bis 2013 Professor für Sprachwissenschaft am Institut für Germanistik an der Universität Wien. Sein fachliches Profil, vielfältig wie es war, ist zentral geprägt von seinen Arbeiten zu einer historischen und diachronischen Grammatik des Deutschen. Seine Bedeutung in diesem Feld wird besonders deutlich darin sichtbar, dass er im Jahr 2004 in der Reihe repräsentativer Grammatiken früherer Sprachstufen den Band „Althochdeutsche Grammatik II: Syntax“ vorgelegt hat.
In diesem Jahr setzte er auch seine Beschäftigung mit der deutschen Orthografie als Vertreter Österreichs im damals neu eingesetzten Rat für deutsche Rechtschreibung fort. Er war davor auch schon seit 1997 Mitglied in der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung gewesen. Dem Rat für deutsche Rechtschreibung gehörte er bis zum Ende von dessen zweiter Amtszeit Im Jahr 2016 an.
Er war engagiert im Sinne einer Reform der Orthografie tätig, die empirische Befunde ernstnehmen und daran orientiert sein sollte, auftretende Schwierigkeiten mit der Schreibung auch als Hinweise auf Schwächen der Regelung zu lesen und nicht (nur) als Schwächen der Schreibenden.
Die Arbeit des Rats hat durch Richard Schrodts Engagement und seine Anregungen gewonnen. Der Rat ist ihm zu hohem Dank verpflichtet und wird die Erinnerung an ihn bewahren. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.